Zur Pensionierung von Prof. Hannes Strohmayer

SPUREN

 

Wir alle hinterlassen Spuren.

Manchen unserer Spuren wird gefolgt, sie werden von kleineren oder größeren Fußabdrücken vertieft,

andere bleiben lange unbeachtet, verblassen, werden vielleicht zufällig wiederentdeckt.

Manche unserer Spuren werden behutsam bewahrt,

andere werden achtlos zertreten.

Manche unserer Spuren kreuzen sich,

andere laufen auseinander.

Wirft man einen Blick auf die letzten 40 Jahre des Sacré Coeur Pressbaum, so hat Prof. Mag. Hannes Strohmayr hier viele Spuren gezogen, er hat Schienen gelegt, Weichen gestellt, neue Routen erschlossen. Für die Jüngeren seien ein paar der Stationen genannt: Organisation unzähliger Lehrausgänge – vom Bundespräsidenten bis zum Bezirksgericht, von der Zuckerfabrik bis zur präkolumbischen Kunstausstellung; Organisation bzw. Teilnahme von / bei Auslands-/ Sprachreisen, Projektwochen, Kennenlerntagen, Schikursen; Organisation und Koordination – Englisches Theater; Betreuer von unzähligen UnterrichtspraktikantInnen; Referent an der PH für Fachdidaktik – UP; Mitarbeiter im Arbeitskreis „Geschichte“ rund um LSI Losek; jahrzehntelange Arbeit als Personalvertreter und Gewerkschaftsreferent der Schule und und und.

Nun ist es Zeit für Neues, es ist an der Zeit, die Spuren in eine andere Richtung zu lenken.

Dafür wünschen wir dir, lieber Hannes, alles erdenklich Gute!

Verena Gundacker

 

Lehrersein war für Hannes Strohmayr nie nur ein Job, es war Berufung und Leidenschaft. Zwei seiner ehemaligen SchülerInnen haben ihre Erinnerung an die Schulzeit mit ihm festgehalten:

 

Lieber Hannes,

anlässlich deiner Pensionierung ist es mir wichtig, ein paar Zeilen an dich zu richten.

„He’s a very funny teacher. Yes, he is.“ Das ist mir besonders in Erinnerung an dich geblieben. Dadurch, dass mir deine lebhaften Unterrichtsstunden und deine konsequente und gerechte Arbeitsweise sehr gefallen haben, warst eigentlich du der Auslöser für mich Englisch zu studieren und mich im anschließenden Doktorrat auf der Anglistik zu verwirklichen. Ja, langweilig war mir wirklich nie in deinen Stunden! Oft erinnere ich mich an die Englischstunden mit dir und ich habe einiges davon auch in meine Lehrtätigkeit einfließen lassen können, vor allem aber die Freude an der Sprache bei meinen SchülerInnen zu wecken. Auch wenn ich deinen Wunsch als deine Kollegin am Sacré Coeur zu arbeiten nicht erfüllen konnte, bist du mir in meinen Unterrichtsstunden allgegenwärtig.

Vielen Dank und unter deinem bevorzugten Motto „Let’s call it a day.“ die Schulstunde zu beenden, wünsche ich dir viel Ruhe, Entspannung und Zeit für all das, was du während der Schulzeit nicht unterbringen konntest.

Alles Gute und Gesundheit wünscht dir

Julia

Dr. Mag.a Julia Schwaninger

 

Ein Lehrer

geht in Pension

nach dem Studium Englisch und Geschichte

an eine Privatschule, Sacré Coeur Pressbaum

gleich eine Oberstufe übernommen

und bis zur Matura geführt

mit Texten von Beatles und Elvis

Texte, die zum Nachdenken anregen

 

viele Klassen, viele SchülerInnen

als Lehrer, als Klassenvorstand

sind es dann gewesen

immer das Ziel vor Augen

keine Zeit verschwenden, keine Minute vergeuden

das Ziel, Englisch und Geschichte zu lehren

 

der Anspruch an sich

und an die SchülerInnen hoch

zum Glück gesund

Krankenstand war was für andere

 

viele DirektorInnen sind es inzwischen gewesen

nicht immer leicht

für die LehrerInnen gekämpft, diskutiert

immer mit Anstand und Respekt

 

wenig, sehr oft zu wenig

dabei auf die eigenen Ressourcen geachtet

das Leben speichert alles

vergisst nichts

hinterlässt Spuren

 

Erkenntnis, dass nicht jeder Kampf zu gewinnen ist,

dass es auch gut ist, loszulassen

Corona kam

 

Ein Lehrer geht

leise

viel zu leise

in Pension.

 

Gedanken zu meinem Lehrer, zu dem Lehrer meiner Kinder, Mag. Hannes Strohmayr von Mag. Claudia Spatzenegger