Freies Schreiben

Die Gedanken sind frei

 

Schreibfluss entwickeln und Schreibblockaden abbauen

 

„Ich kann nicht schreiben!“ oder „Ich mag nicht schreiben!“ hört man von vielen Schüler:innen – zu stark ist die Assoziation mit Schularbeiten und Tests. Dabei ist Schreiben eine Kulturtechnik, die vielfältige Funktionen erfüllen und unter anderem auch eine meditative und befreiende Wirkung entfalten kann. Schreiben kann helfen, die eigenen Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sie wahrzunehmen und zu reflektieren und es kann Spaß machen!

 

10 Minuten freies Schreiben, ohne den Stift abzusetzen, ohne zu zögern oder die inneren Kritiker zu laut werden zu lassen – das stand zwei Jahre lang einmal pro Woche in der 2E beziehungsweise 3E in Deutschunterricht auf dem Programm.

 

Zu jeder Schreibeinheit gab es einen Impuls, zumeist einen Begriff oder eine Phrase wie „Veränderung“ oder „Mut ist …“ oder „Ich glaube …“, um nur einige zu nennen. Dieser wurde von vielen angenommen, andere brachten Gedanken zu einem für sie aktuellen Thema zu Papier. Die Hefte blieben stets bei den Schüler:innen, wem Einblick gewährt wurde, entschied jede:r selbst. Nicht selten meldeten sich einige freiwillig, um Tagebucheinträge, kurze Gedichte oder Ansätze zu kreativen Texten oder einzelne, durch den Schreibfluss entwickelte Gedanken mit der Klasse zu teilen.

 

Nach anfänglichem Zögern (Darf ich wirklich schreiben, was ich will?) wurde diese Schreibübung immer mehr zur Gewohnheit. Als Projekte, Schularbeitsvorbereitungen und viele Feiertage uns zeitweise zu Pausen zwangen, waren es bald die Schüler:innen, die ihre freie Schreibzeit einforderten!

 

Nach unserer letzten freien Schreibeinheit vor Schulschlussbrachten die Schüler:innen ihre Erfahrungen zum Ausdruck, indem in Kleingruppen stumm und abwechselnd geschrieben wurde und einer die Sätze des jeweils anderen vervollständigte oder weiterschrieb: