80 Jahre Befreiung – 70 Jahre Staatsvertrag: Zwei historische Jahrestage in Österreich. Die Klassen 4b und 4c haben diese Jubiläen zum Anlass genommen, sich im Geschichtsunterricht intensiv mit den Ereignissen rund um das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit auseinanderzusetzen.
Ein zentraler Schwerpunkt lag auf der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, der Judenverfolgung und der politischen Lage jener Zeit. Im Zuge dessen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit historischen Fakten, sondern auch mit menschlichen Schicksalen und der Frage, wie Erinnerung heute gelebt werden kann.
Ein Höhepunkt dieses Projekts war der Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 11. April. Nach einem vorbereitenden Gespräch begaben sich die beiden Klassen auf einen geführten Rundgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Viele Eindrücke wirkten tief – die Originalschauplätze, Berichte über das Leben und Sterben der Häftlinge sowie das stille Gedenken an die Opfer hinterließen bleibende Spuren.
Als emotionaler Abschluss folgte im Juni ein besonderes Treffen: Zeitzeugin Dr. Christine Maisel schilderte eindrucksvoll ihre Erlebnisse aus den letzten Kriegsmonaten in Wien und sprach über die schwierige Nachkriegszeit in Österreich. Besonders bewegend waren ihre Erzählungen über die Situation unterernährter Kinder und die Hilfsaktionen, die es ihnen ermöglichten, sich im Ausland zu erholen.
Diese Begegnung war mehr als ein Vortrag – sie war ein berührender Dialog zwischen zwei Generationen, der zeigte, wie wichtig das Weitergeben von Geschichte ist. Für viele Schülerinnen und Schüler wurde dabei deutlich, dass Erinnern nicht nur Rückblick bedeutet, sondern auch Verantwortung für die Zukunft. /ihm
